Am vergangenen Samstag luden die Donots erstmals zum Grand Summer Slam nach Ibbenbüren ein. Unter dem Motto „Geburtstage feiert man als Westfale ausgiebig. Mit lauter Musik. Mit vielen
Getränken. Und besten Freundinnen, Freunden und Familie.“ organisierte man zum Abschluss des 25. Geburtstages ein besonderes Festival. Und zwar an dem Ort an dem alles 1994 begann, dem
Jugenkulturzentrum Scheune in Ibbenbüren.
Da 2500 Leute nicht in die Scheune passen, draußen, unter freiem Himmel. Dass man sich unter Freunden befand bemerkte als Besucher bereits bei Ankunft auf dem Festival Gelände hinter der Scheune.
Nachdem man von gut gelaunten Menschen in einen Parkplatz eingewiesen wurde legten einem die fünf Musiker höchst persönlich am Einlass das Festivalbändchen an.
Besonders bei diesem Festival war auch das Line Up. Denn es gab es nicht nur Geschenke für die Band (dazu später) sondern Geschenke für die Fans. Das Line Up zuvor geheim gehalten. Bekannt war nur das 4 Suprise-Acts und im Anschluss die Donots spielen werden.
Das Gelände war sehr liebevoll von unzähligen ehrenamtlichen Helfern gestaltet worden. Um die, nicht allzu riesige, Bühne wurden die Bäume mit Lichterketten und Lampions behangen. Das dazu gute Wetter sorgte direkt für eine sehr angenehme Atmosphäre. Zudem waren ausreichend Toiletten, Food Trucks und Getränkewagen vorhanden.
Pünktlich um 16:00 Uhr ging es dann los.
Alle waren gespannt wer der erste Suprise-Act sein könnte. Die fünf Musiker der Donots kamen vor die Bühne und nach einer kurzen Begrüßung wurde die erste Band vorgestgellt. Jan-Dirk hatte dazu
extra Gedichte, a la „Gedichte von Purgen“ (Kluftpuppenhörer wissen Bescheid, alle anderen: Hört rein!) für jeden Überraschungsact vorbereitet.
Der erste Suprise-Act war Sounds & Colours. Die Rock Band aus Osnabrück war mir persönlich bis dahin unbekannt konnte mich musikalisch aber schnell überzeugen. Es lohnt sich auf jeden
Fall rein zu hören.
Bereits eine Stunde später war die Bühne erneut mit dem großen Silverhochzeit Banner verhangen. Gespannt warteten alle auf das nächste Gedicht von Purgen. Und dann wurden die Augen groß. Hinter
dem Vorhang erklang das Intro der Broilers. Dann viel der Vorhang und zum Vorschein kamen die drei Jungs von Montreal .
Nach kurzer Orientierung des Publikums wurde aber dann auch die Band aus Hamburg gefeiert. Wie gewohnt überzeugte die Punk-Band mit ihren lustigen, stimmungsmachenden Texten und brachte auch die
letzten Besucher, die bisher den Weg noch nicht an den Bierwagen vorbei geschafft hatten, vor die Bühne.
Nach kurzer Umbaupause ging es dann, natürlich nach einem Gedicht, weiter mit Thees Uhlmann.
Der Solokünstler sorgte mit seiner Gitarre und Mundharmonika für den etwas ruhigeren Teil der Veranstaltung. Er berichtete uns wie hässlich doch der Bahnhof in Berlin bei der Abfahrt war und wie
schön der selbige in Ibbenbüren bei der Ankunft war. Schaute man sich um konnte man in verträumt, der Musik lauschende Gesichter sehen.
Weiter ging es dann mit dem nächsten Suprise-Act. Purgen kündigt, wieder als Gedicht, die Sondaschule an.
Der Vorhang fällt und die Ska-Punker aus Oberhausen ziehen mit mit ihrem Opener „Sondaschule“ direkt alle Besucher in den Tanzwahn. Die Band überzeugt mit ihren selbst-ironischen, aus dem
Leben kommenden, zumeist lustigen, aber auch vermeidlich traurigen Geschichten welche in ihren deutschen Texten zu schneller Ska-Musik, aber auch langsameren Rhythmen das Publikum dauerhaft
mitziehen. Sänger Costa Cannabis holte zwischendurch Ingo Donot auf die Bühne. Immerhin wollte er, nach eigenen Angaben, mal einen Song mit ihm zusammen singen und nachdem er vorgeschlagen hatte,
dass Ingo nur zwei Wörter singen muss hat dieser zugestimmt. Obwohl die Band eine ganze Stunde spielte verging die Zeit wie im Flug.
Im Anschluss an Sondaschule folgte eine Umbaupause und dann warteten alle gespannt auf den Höhepunkt. Dieses Mal gab es kein Gedicht von Purgen. Dafür kam allerdings Elton vor die Bühne
und sagte die Donots mit den Worten: „Die beste Band kommt immer noch aus Ibbenbüren…“ an.
Die Ibbenbürener lieferten, wie immer, astreinen Punk Rock ab. Die Menge tobte, die Sonne war bereits untergegangen und der Vollmond erhellte die Wiese vor der Bühne. Viele Fans erhofften sich vor dem Festival Die Toten Hosen als Suprise Act zu sehen. Ingo konnte die Fans dann aber zumindest mit einem Fünftel beglücken. Vom Richi, Drummer der Toten Hosen unterstütze die Band zu dem Song „Superhero“. Zu dem Song „We're not gonna take it“ kam Elton mit auf die Bühne, bediente den Schellenkranz und half stimmlich (gesanglich wäre wohl übertrieben ) am Mikro aus. Einer der epischsten Momente des Konzertes war mit Sicherheit „So long“. Mit Handytaschenlampen und einem Meer aus Fahnen, unter der spärlichen Lichterkettenbeleuchtung, dem Mondlicht des Vollmondes wurde so mancher Besucher zu Tränen gerührt. Den letzten Song spielte die Band dann noch vom Rollstuhlfahrer-Podest aus.
Auf dem Weg zum Auto sahen wir nur glückliche Gesichter. Es ist schön dass es bei den Donots grundsätzlich so familiär abläuft. Von Securitys bis Gäste, sind dort nur nette Menschen. Respekt verdient die Arbeit der gesamten ehrenamtlichen Helfer. Besonders sollte hier das JKZ Scheune und der Pink Pop e.V. erwähnt werden.
Ach, und dann war da ja noch was mit Geschenken: JKZ Scheune und der Pink Pop e.V. schenkte den Donots einen eigenen Schlüssel zur Scheuen. Ob das gut überlegt war? Ingo kündigte direkt an zu wissen wo die Getränkevorräte stehen.
Text und Fotos: Swen Nolte
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Merle (Sonntag, 22 September 2019 18:56)
Sehr nice Bilder :)
Den Worten zu So Long kann ich nur zustimmen. Wobei mir Das Dorf war L.A. wahrhaftige Wasserfälle in die Augen getrieben hat. Aber So Long ist einfach immer sehr magisch :)
LG merles.stuff
Ps: Wäre für ne Wiederholung davon �
Lars (Sonntag, 22 September 2019 20:37)
Super geschrieben. Genauso habe ich es auch empfunden.