Hope for the hopeless. Am Sonntag dem 17. Februar 2019 gastierte die australische Metalcore Band Parkway Drive im Zuge ihrer Reverence Tour in der komplett ausverkauften Halle des Wiener Gasometer. Für einen Hypochonder wie mich gibt es natürlich nichts Geileres, als zur Blütezeit der Grippesaison mit hunderten feierwütigen Fans auf beengtem Raum einem Konzert beizuwohnen, bei welchem Milliarden von Bazillen genauso feucht und fröhlich herumhüpfen und feiern, wie das motivierte Publikum selbst. Wars das auch wert?!
Einfach auf die Bühne gehen und das Set beginnen kann ja jede Band. Nicht so Parkway Drive! Die fünfköpfige Band bahnte sich mit brennenden Fackeln einen Weg durchs Publikum und zog so auf theatralischem Wege, begleitet von Jubelschreien und auf sie gerichtete Smartphones, auf das Podium. Mit „Wishing Wells“, „Prey“ & „Carrion“ wurde daraufhin das Set mit mächtigem Sound eröffnet. Die Stimmung in der Halle war bereits bei den Supportbands Thy Art Is Murder und Killswitch Engage spitze, beim Hauptact schwappte aber nochmals eine Extraportion Motivation auf das engagierte Publikum über & so sangen und sprangen Besucherinnen und Besucher - auch ohne die sympathischen Aufforderungen von Sänger Winston McCall – bei Songs wie „Vice Grip“, „Karma“ & „The Void“ mit. Neben dem vielschichtigen Einsatz von Pyrotechnik, welcher der gesamten Halle mehrmals eine verrauchte und nebelige Note verlieh, bestach das Bühnenbild durch Hebebühnen, welche von den Musikern bespielt wurden und einer exakt eingesetzten Lichtshow. Imposant war aber nicht nur die Pyroshow, welche so manches Feuerwerk von Silvester blass aussehen ließ, sondern auch die Songs „Writings On The Wall“ und „Shadow Boxing“, welche live von einem Streichquartett begleitet wurden. Einen besonderen Moment gab es auch durch die Performance des Songs „The Colour Of Leaving“, welcher von Winston McCall und einer Cellistin auf einer kleinen Bühne inmitten des Publikums eindringlich dargebracht wurde. Die zwei Songs umfassende Zugabe brachte die Stimmung in der Halle zum endgültigen Höhepunkt. Mit „Crushed“ und „Bottom Feeder“ verabschiedeten sich Parkway Drive laut und imposant von ihrem Wiener Publikum. Dabei schien die Bühne unter Flammen zu stehen, während das Publikum energisch vor sich hersprang und die Musiker – durch den gezielten Einsatz von Licht perfekt in Szene gesetzt – ein letztes Mal ihr musikalisch Bestes unter Beweis stellten & unter knallenden und Funken speienden Feuerwerkskörpern, sowie lautstarkem Beifall des Publikums, ihr Set beendeten.
Ja, das war es mehr als nur wert. An Bazillen oder sonstige widerliche Körperschwächer konnte ich während der Show genau 0 denken. Viel zu abgelenkt war ich von der genialen Songauswahl, der sympathischen Performance der Musiker und dem massenhaften Einsatz von Pyrotechnik (welcher mich mehrmals extremst erschrecken lies #adrenalinpur). Das war nicht mein erstes Parkway Drive Konzert und ganz sicher auch nicht mein letztes. Für mich war es aufgrund des großartigen Sets und der brodelnden Stimmung wahrscheinlich auch das beste Parkway Drive Konzert, welches ich bis jetzt besuchen durfte.
Text & Bild: Janine Euphonie
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